Bereits seit Tagen wurde das Sturmtief Sabine angekündigt. Die Feuerwehren landauf, landab hatten sich darauf vorbereitet. Bereits am Sonntagnachmittag waren lose Planen von einer Baustelle einzusammeln. Hierfür wurden die Helfer noch telefonisch benachrichtigt.
Um 21:38 riefen uns dann den unsere Funkmeldeempfänger zur Feuerwache. „Einsatz ohne Eile – umgestürzter Baum“ – es geht also los. An der Feuerwache angekommen ist das Erste Fahrzeug bereits ausgerückt. Während in der Dunkelheit Straßen abgesperrt und Bäume von der Straße geräumt werden, sitzen wir in der Feuerwache und warten auf das nächste Alarm-Fax. Und dies ließ nicht lange auf sich warten. Mit herabfallende Ziegeln und umgestürzten Bäumen beschäftigte uns Sabine. Kurz nach zwölf Uhr kehrte dann Ruhe ein. Also ab nach Hause. Morgen muss man ja auf die Arbeit.
Kaum zu Hause erfolgt die nächste Alarmierung – Oh Sabine. Also wieder Jacke an und zurück an die Feuerwache. Wieder umgestürzte Bäume. Umgewehte Baustellenabsperrungen mussten weggeräumt werden. In Weltersbach wurde eine Straßensperrung veranlasst. Mit der Drehleiter wurde Sabine getrotzt. Auch das war bei dem Sturm und Regen eine Herausforderung. Gesichert mit Gurten wurden so lose Ziegeln wieder an ihren Platz oder zu Boden gebracht. Wie gefährlich lose Ziegeln sind, zeigte sich auch bei einer Einsatzstelle in Ramstein wo herabfallende Ziegeln das Fenster eines geparkten Autos zerstörten. Zurück in der Wache zuerst einmal einen Kaffee. Dann abwarten was Sabine noch anstellt. Müdigkeit macht sich breit. Wie es aussieht haben wir alles erfolgreich abgearbeitet. Also ab nach Hause. Wenn es hell wird werden Sie noch weitere Schäden melden – und wir werden kommen.
Zu Hause angekommen legt man sich hin und versuch etwas schneller zu schlafen. Man hat ja noch etwas nachzuholen. Komisch – jetzt wirkt der Kaffee. Nach einer halben Stunde „Schlaf“ geht der Piepser schon wieder – Ach Sabine.
In der Feuerwache wird gescherzt: „Auch wieder hier!?“ oder „Na – hast du kein Zuhause?“. Dann geht es wieder raus. Und Sie werden es sich vorstellen können: Umgestürzte Bäume und Dachziegeln sind das heutige Aufgabengebiet. Zum Aufstellen der Drehleiter müssen Straßen gesperrt werden. In der Feuerwache werden die Einsatzberichte geschrieben, mit der Bahn wird abgestimmt ob die Strecke frei ist. Ja und Kaffee – auch nicht schlecht.
Gegen Mittag ist es dann fast geschafft. Zweiundzwanzig Einsätze wurden abgearbeitet. Darunter auch ein Einsatz der bei unseren Kameraden Kopfschütteln hervorrief und auch an dieser Stelle einmal erwähnt werden sollte. Gemeldet war ein umgefallener Baum sowie lose Ziegeln auf dem Dach. Beim Eintreffen an der „Einsatzstelle“ fanden die übernächtigten Einsatzkräfte lediglich einen abgebrochenen, ca. zwei Meter langen Ast einer Tanne, sowie eine abgebrochene Kante einer Ziegel vor. Der Ast wurde von einem Kameraden in einer heldenhaften Aktion ca. 20 Meter weiter auf ein Gartengrundstück gezogen. Der Bitte des Geschädigten die Ziegel auszutauschen da wir ja eine Leiter dabei hätten sind wir in diesem Fall jedoch nicht nachgekommen. Nicht da dies zu gefährlich gewesen wäre – da hatten wir in dieser Nacht schon anderes mitgemacht – es gehört einfach nicht zu den Aufgaben der Feuerwehr Hausmeistertätigkeiten durchzuführen.
Am Nachmittag sorgte Sabine dann noch für zwei weitere Einsätze. Gerade kommt über den Deutschen Wetterdienst eine neue Wetterwarnung herein: „Amtliche Warnung vor schweren Sturmböen bis morgen früh 5:00 Uhr“. Eine Nacht mit Sabine hätte mir in diesem Fall eigentlich gereicht.

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