Eigentlich ein schon vertrautes Bild. Ramsteiner Feuerwehrleute legen um den Namenstag ihres Schutzpatrons St.Florian eine Blume auf den Gräbern ihrer verstorbenen Kameraden nieder. Doch in diesem Jahr ist, wie in so vielen Bereichen, alles anders.

Der „höchste Feiertag“ der Feuerwehr wird nicht wie sonst mit einem Gottesdienst und anschließendem Kameradschaftsabend begangen. Auch die Übernahmen, Beförderungen, Ehrungen und Ernennungen müssen in diesem Jahr noch auf sich warten lassen.

Nur an dem Gedenken auf dem Friedhof konnte mit einer sehr kleinen Abordnung der aktiven Wehr und Vertretern der Alterskameradschaft festgehalten werden. Begleitet wurden diese von Bürgermeister Ralf Hechler und dem ersten Beigeordneten und Feuerwehrdezernent Marcus Klein. Im erforderlichen Abstand suchte die kleine Gruppe die 22 Gräber der verstorbenen Wehrleute auf den Friedhöfen in Ramstein, Hütschenhausen und Niedermohr auf, legte eine Blume nieder und rief sich die Kameraden mit kleinen Anekdoten noch einmal ins Gedächtnis.

Was sie wohl zu der jetzigen Corona-Lage sagen würden? Vielleicht gar nicht so viel wie sich das der Eine oder andere Zeitgenosse heute so herausnimmt. Etliche dieser Kameraden hatten noch die Schrecken und das Elend des Krieges miterlebt. Weit schlimmere Zeiten in denen man bestimmt gerne, auch mit Mundschutz, in vollgepackten Supermärkten einkaufen gegangen wäre. Dann heim in die Wohnung, fernsehen, Internet oder einfach mal so Freunde anrufen – noch vor ein paar Jahrzehnten undenkbar und somit auch nicht so wichtig. Man hatte gefühlt dennoch alles und war mit dem wenigen zufrieden. So mancher unserer verstorbenen Kameraden würde den Kopf schütteln über das was man heute für unabdingbar und wichtig erachtet.

Diese Männer sind mit einfachsten Mitteln zu ihren Einsätzen ausgerückt und hatten dennoch alle ihnen gestellten Aufgaben gemeistert. Und da sind sich alle Feuerwehrleute, egal in welchem Jahrzehnt sie ihren ehrenamtlichen Dienst für die Allgemeinheit geleistet haben oder heute noch leisten gleich. Sie sind flexibel und können schnell und professionell mit geänderten Situationen zurechtkommen.

Für Sie als Bürger ändert auch die Corona-Pandemie in Puncto Feuerwehr nichts. Wenn sie unter 112 Hilfe in einer Notlage anfordern – wir kommen. Jetzt zwar mit Mundschutz und vielleicht auch mit mehr Fahrzeugen um unser Personal mit dem erforderlichen Abstand zur Einsatzstelle zu bringen. Aber wir kommen und helfen wie gerufen. Ganz im Sinne St.Florians, unserer Vorgänger und unserem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.

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